Stimmen

Warum ich polyamor lebe?
Polyamorie erfordert innere Reife – und die Arbeit an innerer Reife. Wer glücklich polyamor lebt, lebt in einem sehr filigranen Beziehungsgeflecht mit viel Verbindlichkeit, Feingefühl und Umsicht, aber mit wenig trügerischer „Sicherheit“ innerhalb der gesellschaftlich üblichen Normen. Das heißt: ich muss auf eigenen Füßen stehen, auch emotional. Ohne ein stabiles Selbstwertgefühl geht Polyamorie nicht.
Birgit

🙂

Die Teilnehmenden haben sich zu den vergangenen polyRAUM-Wochenenden geäußert. Manches schreibe ich hier auf, für anderes haben wir ein (echtes, nichtvirtuelles) Gästebuch. Kommentare waren z.B.:

2014/2015:
Grandiose Veranstaltung

Am polyRAUM habe ich 2014 und 2015 mehrfach teilgenommen. Es ist eine wundervolle Veranstaltung, die mir sehr viel an Persönlichkeits-Entwicklung gebracht hat – neben Entspannung und Freude.
Tolle Leute, schöne Ideen, spielerische und teilweise lustige Einlagen. Was für den Körper, was für den Geist und was fürs Gemüt. Jeder kann sich einbringen; die Gruppe hat eine schöne Eigendynamik.
Keine Veranstaltung gleicht der anderen, denn die unmittelbar gelebte Kreativität jedes Einzelnen bestimmt, wie sich der Tag entwickelt. Das Konzept ist rund und vielseitig.
Und für mich persönlich war es besonders wichtig, mal einen Tag den Kopf frei zu kriegen von Alltagsproblemen und Themen. Sehr gerne werde ich beim nächsten Mal wieder dabei sein. Und ich kann den polyRAUM jedem nur empfehlen.
Ganz großen Dank an Birgit und ihr nimmer endendes Engagement für dieses tolle Projekt.
(schrieb ein Mann)

2015:
Liebe Birgit, wir hoffen noch auf einen passenden Termin… Du bist uns so sympathisch. Gute Idee und viel Energie dahinter!
Bis hoffentlich bald,
(Paar)

Okt. 2016:
Ich möchte mich bedanken für das, was Du da an liebevollen Kontakten ermöglichst, und dafür, dass Du ganz viel Herzblut hineinsteckst. Das, was du initiierst, ist immer liebevoll, achtsam und herzlich. Ich empfehle jedem polyamoren Menschen, der am Wochenende Zeit hat:
„Geh hin!“
(Frau)

Ein Teilnehmer sagte, der polyRAUM habe „Suchtpotenzial“, und lachte.

2017:
Ich war auf dem Wochenende im September. Es gab gute Workshops, klasse Aktionen und gute Gespräche. Aber vor allem war es eine schöne Atmosphäre. Mit diesen Menschen ein Wochenende zu verbringen, war ein Geschenk, das mich auf angenehme Art aus dem Alltag entführt hat. Birgit, Du hast hier etwas Wundervolles geschaffen.
(Mann)

2017:
DANKE für das Wochenende… auch jetzt fühlt sich noch alles besser an, so frisch und stimmig. Ich bin nicht allein mit meiner Art, wie ich bin, das weiß ich jetzt. Angenommen zu sein, das tut mir so gut. Ich sehe den Alltag neu und bunt, und ich erfreue mich sehr am Leben. Bis hoffentlich bald wieder!
(Frau)

Juli 2018:
Eine Teilnehmerin schrieb mir über ihre Vorfreude auf den polyRAUM:

„Es ist Freitag, und heute beginnt wieder ein Poly-Raum. Ich freue mich schon die ganze Zeit drauf, so dass ich Mühe habe, mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Endlich ist Feierabend. Ich setze mich gut gelaunt in mein Auto und mache mich auf den Weg.

Aus der Stadt heraus, die Alltagsverpflichtungen hinter mir lassend, beginnen sich meine Gedanken damit zu beschäftigen, was das Wochenende bringen wird. Schön, solche Gedanken: was sohl passieren wird? Werden wir Workshops haben oder einfach nur relaxen und gute Gespräche haben?  Ich denke an das Beduinenzelt, das uns sozusagen in eine andere Welt bringt.

Von der Autobahn runter und die Landstraße entlang, bald kommt der Wald, und meine Gedanken und Gefühle entspannen sich bereits merklich. Was geht es mir gut, was geht es uns allen gut! Die anderen bewegen sich ebenfalls aus unterschiedlichen Richtungen auf „unser Haus“ zu, fast sternförmig treffen wir uns in der Mitte, im Zentrum.

Ich fahre durch den Wald. Das schenkt mir Nähe zur Natur, Gelassenheit und Freude. Ich freue mich auf das Retreat-Wochenende, zusammen mit Menschen, die ich bereits kenne und solchen, die ich kennenlernen werde. Ich freue mich auf die Dynamik, die sich entwickeln wird und auf die Kraft, die daraus resultiert. Fast ist es so, als würden wir gemeinsam abtauchen für eine bestimmte Zeit, um den Dingen auf  den Grund zu gehen. Ich denke daran, dass ich hier so sein darf, wie ich bin, sagen kann, was ich denke und fühle.

Noch ein wenig über Land fahren, und dann… liegt „unser Haus“ vor mir. Als ich ausgestiegen bin und über die Schwelle trete, beginnen die Uhren anders zu ticken.“
(Frau)
—- —- —- —-

Dieser Bericht freute mich (Birgit) sehr, zeigt er doch, wie aufgehoben und wohl diese Teilnehmerin sich in unserer kleinen „Gemeinschaft auf Zeit“ oder „Wunsch-Familie“ fühlt und wie sehr ihr Herz aufgeht, wenn sie an das Treffen denkt. So geht es nicht nur ihr. Auch von anderer Seite (m) hörte ich, dass ihm das Treffen Heimat bedeute und er sich dort so wohlig aufgenommen und inspiriert fühlt, dass er die weite Entfernung ohne Zögern in Kauf nehme. Ja, die Teilnehmenden kommen von weit her in das kleine Rockenhausen: von Würzburg, Weinheim, Fürstenfeldbruck, Koblenz, Berlin, Perleberg, Hannover, Düsseldorf, Leipzig, Göttingen, Wien, Karlsruhe, Stuttgart, Köln, Frankfurt, Heidelberg usw. – es ist es ihnen wohl Wert.

Eine Teilnehmerin, die vor drei Jahren zum ersten Mal dabei war, schrieb:

„Es freut mich, dass es dieses Veranstaltungs-Format immer noch gibt. Auch wenn ich diesmal aus beruflichen Gründen wieder nicht dabei bin, freue ich mich doch, dass es solche Orte gibt, an dem gleichgesinnte freundliche Menschen sich zusammenfinden. Nächstes Jahr will ich wieder versuchen zu kommen.“

Auch diesmal werden wir wieder kurze Texte mitbringen, Gedichte, Bilder, die uns berühren, zum Vorzeigen und Vorlesen. Das kann uns näher bringen, denn wir werden uns erzählen, warum gerade dieses Bild, Gedicht oder Textstück so wichtig oder so typisch für uns ist. Wenn wir uns öffnen, wird es wärmer zwischen uns. Geborgenheit, Freundschaft und Sympathie können einziehen, das einstmals Fremde wird vertraut. Vielleicht entsteht Dankbarkeit, oder eine Sehnsucht wird gestillt. Tragfähige und verlässliche Freundschaften können sich bilden.

Das Wochenend-Retreat „polyRAUM“ schafft den Rahmen dafür. Gut, dass es dieses Format gibt.
poly=viel, amorie=Liebe.

Sept. 2019 (verschiedene Personen sagten:)

Es war total schön herzufahren. Ich wusste, ich kann gleich die Zeit mit Euch verbringen. Ich habe mich so darauf gefreut! Hier treffe hier auf offene Menschen ohne Panzer. Sie sind so …nahbar. Und das ist so angenehm. Dieser Kreis ist so unterstützend für mich.

Poly? Ich möchte es einfach nicht mehr anders haben. Ich möchte so leben! Das fühlt sich nach Lebendigkeit an.

Im polyRAUM ist gut aufgehoben, was ich von mir erzähle. Die Workshops mit dem Tanz, mit dem Rollenspiel und der Flirtworkshop haben echt Spaß gemacht, manchmal führte es auch in die Tiefe. Gerade das Flirten war ein hoch-emotionaler Workshop, hätte ich nicht gedacht.

Ich merke jedesmal hier, dass das Treffen in mir Änderung bewirkt. Es provoziert, es regt an zu neuen Gedanken, es arbeitet weiter über Nacht. Ich habe Anregungen aufgegriffen, viel gelernt, und ich bin stolz auf meinen Mut. Es war ansteckend, dass die Menschen sich gezeigt haben. Auch ich habe mich getraut, aus mir raus zu gehen.

Als ich im Diwan-Zelt während einer Gesprächsrunde müde wurde, habe ich mich einfach mitten rein zum Schlafen gelegt. Das hat mir gut getan. Ich durfte sein. Ich durfte mir die Erlaubnis geben und musste nicht irgendeiner Norm entsprechen. Hier heißt es: glücklich sein dürfen und glücklich sein können.

Ich habe mich gefreut, hier ehrlich sein zu können – ja, ich habe mich getraut – und ehrlich gespiegelt zu werden, Mut und Bedenken gesagt zu bekommen. Es ist eine totale Bereicherung, Euch kennengelernt zu haben.

Ich kann Dankbarkeit und Herzlichkeit und Lachen mitnehmen. Wir gestalten uns die best family ever, oh ja, ich genieße die gemeinsam gestaltete Zeit mit Euch! Wir haben es uns schön gemacht. Ich genieße es sehr, dass wir so unterschiedlich sind, und ich teile gerne meinen inneren Reichtum mit Euch.

Der Gesprächs Workshop über das Alter, über Männlichkeit und Weiblichkeit, das Kuscheln, all das hat mich sehr bewegt. Es hat mich so viel weiter gebracht! Ich konnte mich outen in Bereichen, in denen das sonst noch nie möglich war.

Im polyRAUM konnte ich Teile von mir wiedererwecken, die gestorben waren. Da erfährt man eine solche Form von Liebe und solch eine Würdigung, so viel Wärme, dass all diese tot geglaubten Teile in mir wieder erwachen konnten. Ich hatte so viel Vertrauen in die Gruppe, dass ich mich öffnen konnte.

Ihr seid meine Familie. Ein angenehmer und angstfreier RAUM, die sich über die ganze Welt verbreiten sollte. Alles wird wohlwollend aufgenommen. Diese Art und Weise des Umgangs gibt mir viel Sicherheit. Auch konträre Ansichten wirken nicht bedrohlich. Streit wird beigelegt, Verletzungen werden zurückgenommen. Gute Gesprächskultur hier!

Ich habe nicht an allen Workshops teilgenommen und fühlte mich dennoch vollständig integriert.

Auf das Stück Sahnekuchen muss nicht noch eine Sahnehaube drauf: es braucht hier weder Alkohol noch Drogen, um glücklich zu sein. Es ist so toll hier! So inspirierend und so unkompliziert. Eine Bereicherung.

Ich bin normalerweise nicht körperbetont. Deshalb ist es für mich etwas Besonderes, hier Nähe zulassen zu wollen. Ich genieße meine Freiräume allein genauso wie die gemeinsame Zeit mit Euch. Ich mag die die innen gefühlte Nähe, und ich liebe die Weite zwischen uns, die uns die Möglichkeit gibt, uns in ganzer Gestalt zu sehen.

Ich achte auf Euch, und ich achte auf mich. Ich mag so sein, wie ich bin. Indem ich mich zeige, wie ich bin, locke ich die Menschen an, die hierher passen. Die mich nehmen können, wie ich bin. Hier im polyRAUM fühle ich mich wohl. Es ist ein Treffen zum Vernetzen, zum Lernen und zum Genießen.

Bei uns hat sich der gesamte Bekanntenkreis verändert. Zuerst durch Tantra, jetzt im polyRAUM. Und schon ist es aus mit der Oberflächlichkeit! Der polyRAUM verändert auch mein restliches Leben: nach dem letzten Mal hätte ich beinahe ungefragt meinen Kollegen umarmt… ich war noch so im Schwung.

Ich finde es besonders aufschlussreich, wenn wir in einem Workshop die Kleinschrittigkeit betonen und die Lupe ansetzen. Auf einmal erfahre ich so viel Wahres vom anderen. Ich erkenne dann: mit meinen Spekulationen lag ich falsch.

Wir sind hier so eine kleine Gruppe (8-18), das ist total angenehm. Nicht nur ich muss immer der Motor sein – die anderen kommen auch auf mich zu.

Ich kann mir Ratschläge holen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden sie mir in einer wertschätzenden Haltung – und ohne wie ein Befehl zu klingen – gegeben. Wenn ich nein sage, wird das respektiert.

Ich bin gut aufgetankt. Ich habe darauf geachtet, rechtzeitig rauszugehen oder Pausen zu machen, wenn ich meine Ruhe brauchte. Und ich wurde dafür gelobt!

Dass wir uns eine flexible Struktur gegeben haben, fand ich gut. Es war immer noch genug Spontanität möglich. Die Struktur war unauffällig unterstützend und nicht einengend. Sie hat uns viel Raum zum Sein ermöglicht.

Wir haben intensiv interagiert. Eine tolle Gruppe!

Januar 2020
Nachdem zum ersten Mal hier war und weder mit konkreter Erwartung noch Vorstellung am Freitag hier ankam, hat sich nach erstaunlich kurzer Zeit, um nicht zu sagen gleich in den ersten Minuten eine so positive Dynamik eingestellt, daß ich immer noch am Staunen bin.

Hand in Hand haben wir noch ein wenig vorbereitet und Sachen sortiert, um dann Gemüse zu schnippeln, den Tisch zu decken und ein paar Pizzen zu belegen, als hätten wir das entweder schon -zig mal zusammen gemacht oder aber vorher detailliert geplant und abgesprochen – jedoch für mich wart ihr alle wildfremde Menschen in einer fremden Umgebung!

Wie kann denn SO was sein? Meine eigene Erklärung: Es ist eine bestimmte Art von empfindsamen Menschen, die sich zu solch einem Wochenende anmeldet, Menschen, die eine verwandte Wahrnehmung und Einstellung haben, was den Umgang miteinander, wenn nicht sogar die Sicht aufs Leben angeht – darum!

Wie unheimlich schön! Gerade wo einem sonst im Leben soviel Neid und Mißgunst entgegenspringt, die alles viel anstrengender als nötig und oftmals frustrierend macht.

Dieses positive Miteinander hat sich durchgezogen / fortgesetzt durchs gesamte Wochenende. Ja, mag sein, daß es für mich zusätzlich begünstigt war durch eine besonderere Menschin zwischen all den anderen besonderen Menschen, aber das war allenfalls ein zusätzliches schönes Detail im Gesamtwohlfühlen!

Vor einiger Zeit hat wohl ein Teilnehmer gesagt, es wäre „die geilste Klassenfahrt gewesen, die er je erlebt hätte“ – dem kann ich mich sinngemäß anschließen, allerdings mit dem Unterschied des doch deutlich stärkeren Tiefganges.

Ach ehe ichs vergess‘, ich hab‘ mich direkt wieder angemeldet fürs nächste Mal, vielleicht unterstreicht das meine Eindrücke und Erklärungsversuche am Anfang des Textes.
(Mann)

2023:

(Ein Mann schrieb:)

Ich bin ein großer Freund von Synergien und vielleicht auch deshalb so gemeinschaftsaffin. In unserer ‚Gemeinschaft auf Zeit‘, dem polyRAUM, haben alle, die möchten, die Möglichkeit sich mit ihren gemachten Erfahrungen mitzuteilen, fühlen sie sich nun gut oder schmerzlich, lähmend oder beflügelnd, leicht oder schwer an. Innerhalb von Stunden, möchte ich fast sagen, oder jedenfalls über diesen recht kurzen, sich doch zeitlos anfühlenden Zeitraum, wachsen wir so sehr zusammen, das jedeR die bestehende Achtsamkeit, diesen ’sicheren Raum‘ genießen, für sich nutzen und akzeptieren kann, je nach Tagesstimmung oder subjektiven Ermessen. Das ist wohl eines der wesentlichen Geheimnisse dieses Miteinanders.

Außerdem sind wir unter diesem Stern zusammengekommen, weil es eben in der Gesellschaft da draußen (noch) nicht möglich ist – und in dieser Weise schon gar nicht -, sich so austauschen zu können und auch Erfahrungen machen zu dürfen.

So kann JedeR etwas Inhaltliches dazu beitragen, die/der sich dazu aufgerufen fühlt; es wird mit Wohlwollen gemeinsam entwickelt, mitgestaltet oder interessiert zugehört, denn es ist von uns für uns, ein Geschenk in Gegenseitigkeit, und hat von daher gar keinen Anspruch auf die eine Richtigkeit.

Konsumhaltung kann dadurch gar nicht erst aufkommen. Auch die transparenten Kosten und die Selbstversorgung tragen ihren Teil dazu bei. So dürfen natürlich auch Themen kontrovers angesprochen und besprochen werden. Denn ja, bei aller Einvernehmlichkeit: wir sind ein bunter Haufen Menschen mit eigenen Ansichten. Und wir haben einen gewissen Respekt für unsere Unterschiedlichkeit, schon aus der Tatsache heraus anders als die Masse zu sein. Das macht mich dankbar und gibt mir ein wohlwollendes Gefühl von Zugehörigkeit. Die hier entstehenden Vernetzungsmöglichkeiten hab ich noch gar nicht erwähnt.